De Olifant ist ein alteingesessener, holländischer Zigarren- u. Zigarilloproduzent. Der Sitz des Unternehmens ist Kampen, ein kleines Städtchen mit 50.000 Einwohnern. Bereits seit 1826 werden in Kampen Zigarren u. Zigarillos gefertigt. Damals gründete Johann Lehmkuhl seine Tabakfabrik in Kampen. Die dortige Tabakindustrie beschäftigte mehrere hundert Mitarbeiter, was in Anbetracht von über 120 Tabakfabriken nicht verwundert.
Übriggeblieben ist einzig und allein die Fabrik De Olifant, die neben Shortfiller Zigarren, auch Zigarillos produziert. Am 22.4.2013 hatte ich und eine kleine Gruppe von Tabakwarenfachhändlern die Gelegenheit, die De Olifant Zigarrenfabrik zu besichtigen.
Gestartet sind wir vom Münchner Flughafen am Sonntag (21.4.2013). Der 1,25 h Flug verging schnell und so landeten wir bald am Flughafen Amsterdam und durften erstmal eine kleine Stadtrundfahrt genießen. Wir waren beeindruckt von der abwechslungsreichen Stadt und den berühmten Grachten, den Wasserstrassen in der Stadt.
Bevor es zum Hotel ging, konnten wir noch eine De Olifant Knakje im Hajenus Zigarrengeschäft in Amsterdam genießen. Nach der Stadrundfahrt ging es dann zurück ins Hotel und danach zum Abendessen. Am Montag Vormittag fuhren wir dann nach Kampen und konnten die verschiedenen Sehenswürdigkeiten der Stadt betrachten.
De Olifant - Zigarren & Zigarillos
Danach war es dann endlich soweit. Wir erreichten De Olifant in der Vorstraat von Kampen. Was viele nicht wissen, De Olifant vertreibt unter dem Namen De Eenhorn auch Kaffee und Tee. Der Kaffee wird in der hauseigenen Rösterei zubereit, was wir später auch live miterleben durften. Das Gebäude ist daher in Verkaufsräume, Cafe und Fabrik unterteilt.
Wir traten also zuerst in die Verkäufsräume ein und durften das komplette Sortiment bewundern. Gleich neben dem Verkaufsraum ist das hauseigene Cafe, mit angrenzendem Schulungsraum und der Kaffeerösterei.
Tabake der De Olifant Zigarren
Nach einer Begrüssung durch den Geschäftsführer Thomas Kaphake und seiner Frau, Maaike van der Sluis, welche den Verkauf leitet, wurde uns gezeigt, welche Tabake für die Produktion der De Olifant Zigarren verwendet werden.
Sandblatt
Bei drei De Olifant Linien kommt das seltene Sumatra Sandblatt zum Einsatz. Es ist das unterste Blatt einer Pflanze. Durch den Wind, der über die Tabakfelder weht, lagert sich eine leichte Staubschicht in dem Blatt ein, was sich in einem interessanten Glitzern äußerst, sobald man die Tabakblätter gegen das Licht hält.
Die Einlage
Für die Einlage werden Java-, Kuba-, Brasil- und Sumatra-Tabake verwendet. Die Mischung wird für jedes Format eigens kreiert. Als Umblatt kommt ein Java-Besuki Tabak zum Einsatz, welcher den Zigarren eine Festigkeit und einen guten Abbrand verleiht.
Die Maschinen der Zigarrenmanufaktur
Mit diesem theoretischen Vorwissen, starten wird dann die Führung durch die Zigarrenmanufaktur. Die verwendeten Maschinen sind teilweise sehr alt und setzten sich deshalb, geräuschstark in den Vordergrund. Es ist schon erstaunlich, in welchem Tempo die Maschinen arbeiten und wie präzise diese ihr Werk tun.
Tinus Vinke - der älteste Zigarrenroller Europas
Das Urgestein von De Olifant und der erfahrenste Zigarrenroller dieses Hauses ist Tinus Vinke. Obwohl er bereits 86 Jahre alt ist, kommt er täglich in die Fabrik und rollt Zigarren. Wir durften seine Handwerkskunst bestaunen und wurden zum Schluss mit Autogrammkarten bedacht. Ein sehr beeindruckender Mann, der hoffentlich noch sehr, sehr lange sein Wissen und Können De Olifant zur Verfügung stellen kann.
Ein interessanter Tag geht zu Ende
Als krönenden Abschluss durften wir noch 3 De Olifant Zigarren verkosten. Ich hatte leider nur Zeit für zwei. Ich konnte die "normale" Classic Corona mit der Emotion Vintage Corona vergleichen. Die Deckblätter der Vintage Sumatra Serie sind ganze 7 Jahre Balllenfermentiert und nur die besten Blätter werden ausgewählt. Das schlägt sich auch im Geschmack nieder. Die Vintage waren milder und Geschmacklich interessanter, als die Classic Serie.
Danach gab es erstmal eine Stärkung und im Anschluss durften wir noch die Röstung des hauseigenen Kaffees bewundern, der unter der Marke Eenhorn vermarktet wird.
Wir verliessen das Werk und bedankten uns bei Thomas Kaphake und seiner Frau für die Einblicke und die perfekte Betreuung während unseres Aufenthaltes.